Die Geschichte von Alpedriz
Alpedriz ist ein Ort im Kreis Alcobaça. Die Gemeinde liegt etwa 10 km von Alcobaça entfernt. Bis 2013 bestand Alpedriz aus 8 weiteren Ortschaften.
Bis heute hat sich Alpedriz immer noch die Struktur einer spätmittelalterlichen Kleinstadt erhalten. Die Bevölkerung ist im Bereich der Herstellung von Baumaterialien, Glas, Verpackung sowie weiterhin der Landwirtschaft in Form von Obst- und Gemüseanbau und dem Weinbau (vor allem im ehemaligen Gemeindegebiet von Montes) tätig.
In historischer Zeit war Alpedriz eine Stadt. Alpedriz bildete bis zur Auflösung im Jahr 1836 einen eigenen Kreis und besaß noch im 19. Jahrhundert mehr als 1000 Einwohner.
Die Gründung
Alpedriz führt seinen Namen auf eine lateinische Gründung petrinae (Steinchen) mit dem arabischen Präfix *al- die in der Mitte des 9. Jahrhunderts hinzugefügt.
Obgleich Alpedriz nahezu inmitten der Coutos de Alcobaça gehörte die Stadt nie zum Gebiet der Abtei.
Alpedriz war 1147 vom portugiesischen König Afonso Henriques im Rahmen der Reconquista von den Mauren befreit worden und erhielt 1150 von ihm die Stadtrechte. Bereits 3 Jahre bevor König Afonso Henriques dem Abt des Zisterzienserordens von Clairvaux das knapp 500 km² große zwischen dem Gebirge Serra dos Candeieiros und dem Atlantik liegende Gebiet um Alcobaça herum schenkte.
Der Ritterorden von Avis
König Sancho I. (1154–1211) stiftete die Stadt dem Ritterorden von Avis, dem sie bis zur Säkularisation des Ordens im Jahr 1779 und seiner endgültigen Abschaffung im Jahre 1834 unterstand.
Der Orden von Avis unterstand aber selber wiederum seit dem Jahre 1567 der Jurisdiktion des Abtes von Alcobaça. Alpedriz blieb nach endgültiger Auflösung aller Orden noch zwei Jahre selbständiger Landkreis und wurde dann 1836 im Rahmen einer allgemeinen Kreisreform dem Kreis von Alcobaça zugeschlagen.
Frühe Wurzeln
Die Wurzeln der Besiedlung von Alpedriz weisen jedoch weit über die Zeit der Maurenherrschaft zurück. In der zugehörigen Ortschaft Ribeira do Pereiro fanden sich Spuren bereits einer jungsteinzeitlichen Besiedlung, wie in Form eines Grabes.
Auf dem gesamten Gemeindegebiet gibt es eine große Anzahl von Zeugnissen aus römischer Zeit. So soll zu dieser Zeit vor allem auf den nach Montes hin ansteigenden Höhen schon Wein angebaut worden sein.
Eine Brücke in Alpredriz soll noch Teil einer Römerbrücke sein, die die Straße zwischen den römischen Städten Eburobritium (beim heutigen Óbidos) und Colipo (heute in São Sebastião do Freixo bei Leiria) und weiter nach Conimbriga (beim heutigen Coimbra) verbunden hat.
Aus der mehr als vierhundertjährigen maurischen Vergangenheit ist nur der Name einer Quelle geblieben, Fonte da Moura. Zusammen mit einer Legende einer dort verzauberten jungen Maurin.
Video Alpedriz
Sehenswürdigkeiten
Historische Sonnenuhr
An einer Kapelle zum Allerheiligsten, die vermutlich noch in die Zeit der ersten Stadtrechtsverleihung zurückreichte, war eine Sonnenuhr angebracht. Die Kapelle ist in den frühen 1940er-Jahren kurzerhand eingerissen, weil sie dem zunehmenden Verkehr von Holzfahrzeugen im Wege stand.
Die Sonnenuhr wurde in einem nahe stehenden Gebäudeteil eingelassen, wovon heute noch ein kleiner Teil, in dem sich die Uhr befindet, existiert.
Die Pfarrkirche, sowohl der Nossa Senhora da Esperança wie auch der Maria Magdalena geweiht, entstammt in ihrer jetzigen Form dem Barock, geht aber zurück auf das Mittelalter.
Maria Hoffnung wird dort in Form einer aus dem 15. Jahrhundert stammenden Statue verehrt.
Zumindest der Legende nach geht auch die Kapelle des Heiligen António auf das 13. Jahrhundert zurück.
Danach soll der Heilige António, der in Lissabon geboren wurde, auf der Durchreise in Alpedriz sich unter einer Pinie ausgeruht haben.
Später habe sich die Pinie allen Versuchen, sie zu fällen oder abzubrennen, erfolgreich widersetzt. In Erinnerung daran sei sie dortige Kapelle errichtet worden.
Berühmte Bürger
Aus Alpedriz gebürtig ist Papst Johannes XXI. gewesen, der mit bürgerlichem Namen Pedro Julio (1205–1277) hieß.
Noch Ende des 19. Jahrhunderts wurde Alpedriz zu einer Titular-Grafschaft, als König Carlos (1863–1908), José Eugênio da Silva zum Visconde de Alpedriz ernannte.
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